Welche Risiken sind mit einer OP oder einem Eingriff verbunden? Was kann ich selbst tun, um diese Risiken zu minimieren?
Teil 3 der Serie "Soll ich mich operieren lassen"
Mit einer Operation sind verschiedene Risiken verknüpft, die je nach Art des Eingriffs, der Gesundheit des Patienten, dem Alter und anderen Faktoren variieren können.
Grundsätzlich muss man betonen, dass jede OP und jeder medizinische Eingriff mit einem gewissen Risiko verbunden ist. Auch jeder schönheitschirurgische Eingriff ist eine medizinische Maßnahme, die mit einem Risiko einhergeht.
Allgemein müssen folgende Risiken bedacht werden:
Anästhesierisiken: Die Verwendung von Betäubungsmitteln, sei es eine lokale, regionale oder insbesondere eine Vollnarkose, kann Nebenwirkungen und Risiken mit sich bringen, einschließlich allergischer Reaktionen, Atemprobleme oder Herz-Kreislauf-Probleme.
Narkoserisiken: Narkosemittel können bei einigen Patienten zu unerwünschten Reaktionen führen, von Übelkeit und Erbrechen bis hin zu schweren Zuständen wie einer malignen Hyperthermie.
Blutungsrisiken: Bei vielen Operationen besteht das Risiko einer Blutung während oder nach dem Eingriff. Obwohl Blutverlust in den meisten Fällen kontrolliert wird, kann es in seltenen Fällen zu schweren Blutungen kommen, die weitere Eingriffe erfordern können.
Infektionsrisiken: Trotz strenger Sterilitätsprotokolle besteht immer das Risiko einer Infektion an der Operationsstelle oder im Körper.
Thromboserisiken: Das Risiko von Blutgerinnseln in Venen (Venenthrombose), insbesondere in den Beinen, kann nach Operationen erhöht sein. Diese Gerinnsel können lebensgefährlich sein, wenn sie sich lösen und in die Lungen (Lungenembolie) gelangen.
Risiken durch Operationsfehler: Obwohl sehr selten, können Fehler während des Eingriffs zu Verletzungen von Organen oder Gewebe führen, was weitere Behandlungen oder Operationen erforderlich machen kann.
Langzeitrisiken: Abhängig von der Art der Operation können langfristige Risiken bestehen, wie Narbenbildung, Schmerzen, Funktionseinschränkungen oder die Notwendigkeit weiterer Operationen.
Psychologische Risiken: Eine Operation ist auch eine psychische Belastung und kann psychologische Auswirkungen haben, einschließlich Angst, Depression oder posttraumatischer Belastungsstörung, insbesondere bei großen oder lebensverändernden Eingriffen.
Jede OP und jeder Patient haben ein eigenes Risikoprofil.
Es muss natürlich bei jeder Maßnahme das Risiko individuell ermittelt werden. Lassen Sie sich dazu durch den Operateur und durch die behandelnden Ärztinnen und Ärzte beraten.
Auch müssen die Risiken mit dem erhofften Nutzen der OP abgewogen werden. So wird man bei einer lebensnotwendigen OP mehr Risiken in Kauf nehmen als bei einer nicht unbedingt notwendigen OP.
Wenn eine OP oder ein Eingriff unumgänglich erscheint, so können Sie als Patient dazu beitragen, das Risiko zu minimieren.
Hier sind einige wichtige Maßnahmen, die Sie ergreifen können:
Suchen Sie den Operateur und das Krankenhaus/das ambulante Operationszentrum sorgfältig aus. Tipps dazu finden Sie in meinem nächsten Blog.
Vollständige medizinische Vorgeschichte mitteilen: Informieren Sie Ihren Arzt über alle bestehenden medizinischen Bedingungen, früheren Operationen, Allergien, Medikamente, die Sie einnehmen (einschließlich rezeptfreier Medikamente, Nahrungsergänzungsmittel und pflanzliche Präparate), sowie über Ihre Alkohol-, Tabak- und Drogenkonsumgewohnheiten. Diese Informationen können helfen, das Anästhesie- und Operationsrisiko zu reduzieren.
Befolgen Sie Vor- und Nachsorgeanweisungen: Ihre Behandler werden Ihnen spezifische Anweisungen geben, wie Sie sich auf die Operation vorbereiten und wie Sie sich danach für eine schnelle Genesung pflegen sollten. Dazu gehören Anweisungen zur Nahrungsaufnahme, Medikamenteneinnahme und körperlichen Aktivität.
Einstellung von chronischen Krankheiten: Wenn Sie an chronischen Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck oder Herzerkrankungen leiden, ist es wichtig, diese vor der Operation bestmöglich einzustellen.
Halten Sie ein gesundes Gewicht: Übergewicht kann das Risiko für chirurgische Komplikationen erhöhen. Wenn möglich, versuchen Sie, ein gesundes Gewicht zu erreichen oder zu halten.
Vermeiden Sie Alkohol: Alkoholkonsum kann die Erholungszeit verlängern und das Risiko von Komplikationen erhöhen. Es wird empfohlen, Alkohol in den Wochen vor und nach der Operation zu meiden oder zu reduzieren.
Ernährung und Hydratation: Eine ausgewogene Ernährung und ausreichende Flüssigkeitsaufnahme können die Heilung fördern.
Aktive Teilnahme an der Rehabilitation und Nachsorge: Eine gute Rehabilitation einschließlich Krankengymnastik und Aktivierung sowie Nachsorge nach der OP sind sehr wichtig, um langfristig ein positives OP Ergebnis zu sichern und Risiken zu minimieren. Beteiligen Sie sich aktiv an den Rehabilitationsmaßnahmen.
Ich hoffe, dass Ihnen die genannten Punkte helfen, in Zusammenarbeit mit Ihren behandelnden Ärztinnen und Ärzte eine informierte und wohl durchdachte Entscheidung zu treffen können. Sie können selbst einiges beitragen, um die OP-Risiken zu minimieren!
In meinem nächsten Blog gebe ich Ihnen einige Tipps und stelle Ihnen Werkzeuge vor, wie Sie den für Ihre Problematik am besten geeigneten Operateur finden können. Ich beschreibe, wie ich vorgehen würde, wenn es mich oder jemand aus meiner Familie betreffen würde.
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Ihre Dr. med. Katja Aschenbrenner aus Berlin
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Wichtiger Hinweis: Die Blog-Beiträge dienen der allgemeinen Weiterbildung und Information. Sie können und sollen in keinem Falle die ärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung ersetzen. Sie sollten daher die hier bereitgestellten Informationen nicht als alleinige Quelle für gesundheitsbezogene Entscheidungen verwenden. Bei Beschwerden sollten Sie auf jeden Fall ärztlichen Rat einholen.