Altbekanntes Nasenspray zeigt Schutzwirkung gegen eine Corona-Infektion
Azelastin ist ein Wirkstoff, der schon seit Jahrzehnten gegen Heuschnupfen im Einsatz ist. Viele rezeptfreie Nasensprays enthalten Azelastin. Eine neue Studie der Universität des Saarlandes liefert nun Hinweise, dass Azelastin-Nasensprays mehr können, als nur Allergien zu lindern.
Die Studie im Original finden Sie hier.
Ein Spray mit unerwartetem Potenzial
Während Impfungen die wichtigste Schutzmaßnahme gegen einen schweren Verlauf von COVID-19 bleiben, gibt es bislang kaum Medikamente, die eine Infektion mit den Corona-Viren verhindern können. Frühere Laborstudien hatten gezeigt, dass Azelastin auch antivirale Eigenschaften besitzt – es kann also Viren direkt hemmen. Die Forschenden aus Homburg wollten nun untersuchen, ob Azelastin-Nasensprays zur Prävention von SARS-CoV-2 Infektionen bei gesunden Erwachsenen beitragen.
Die Studie im Überblick
Zeitraum: März 2023 bis Juli 2024
Teilnehmer: 450 gesunde Erwachsene
Design: Doppelt-blind, also weder die Teilnehmenden noch die Forschenden wussten, wer das echte Spray bekam.
Ablauf: Eine Hälfte nutzte 8 Wochen lang dreimal täglich Azelastin-Nasenspray, die andere Hälfte ein Placebo.
Kontrolle: Alle wurden zweimal pro Woche auf SARS-CoV-2 getestet.
Deutlich weniger Infektionen
Das Ergebnis war eindeutig:
In der Azelastin-Gruppe infizierten sich nur 2,2 %, in der Placebo-Gruppe dagegen 6,7 %.
Das entspricht einer Risikoreduktion um etwa 70 %.
Auch Schnupfenviren (Rhinoviren) traten in der Azelastin-Gruppe deutlich seltener auf.
Nebenwirkungen waren selten und mild – vor allem ein bitterer Geschmack oder leichtes Nasenbluten.
Wenn Sie dieses Video auf meinem YouTube-Kanal sehen möchten, klicken Sie einfach hier.
Wie wirkt Azelastin?
Azelastin blockiert nicht nur Histamin (das bei Allergien Beschwerden auslöst), sondern scheint auch mehrere Viren zu bremsen, darunter SARS-CoV-2, Influenza und Rhinoviren. Es beeinflusst bestimmte Andockstellen der Viren in der Nasenschleimhaut und erschwert so das Eindringen in die Zellen.
Warum das wichtig ist
Selbst bei hoher Impfquote kann man sich immer noch mit Corona anstecken. Ein gut verträgliches, rezeptfreies Nasenspray könnte künftig helfen, das Risiko im Alltag zusätzlich zu senken.
Die Forschenden betonen jedoch, dass die Ergebnisse noch in größeren Studien überprüft werden müssen.
Fazit
Ein einfaches, bereits bewährtes Allergiespray könnte künftig helfen, sich besser vor Atemwegsinfektionen – einschließlich COVID-19 – zu schützen.
Ich empfehle meinen Patienten die Anwendung von Azelastin-Nasensprays, wenn ein erhöhten Risiko besteht, sich mit Corona-Viren zu infizieren. Zum Beispiel wenn ein anderes Familienmitglied erkrankt ist, vor Großveranstaltungen wie Konzerten, vor Reisen mit Bahn oder Flugzeug oder wenn Sie in der Erkältungszeit häufig mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind.
Haben Sie schon Erfahrungen mit dem Azelastin-Nasenspray gesammelt? Schreiben Sie es einen Kommentar!
Schreiben Sie gerne einen Kommentar unter diesen Blog, auf der Facebook-Seite von Lebendig Lang Leben oder auf Instagram oder folgen Sie mir auf Twitter @DrAschenbrenner.
Abonnieren Sie am besten den Blog LEBENDIG LANG LEBEN gleich hier! So verpassen Sie nichts und die neuen Ausgaben kommen direkt in Ihr Email-Postfach.
Wenn Ihnen dieser Blog gefallen hat, bitte teilen Sie ihn mit Ihren Freunden! Einfach auf den folgenden Button klicken.
Ihre Dr. med. Katja Aschenbrenner aus Berlin
🔆 DIE GANZHEITLICHE ÄRZTIN 🔆
Mehr Informationen zur Arztpraxis von Frau Dr. Aschenbrenner finden Sie hier.
#Azelastin-#Nasenspray, #Histamin, #Erkältungen
Werbung: Kennen Sie schon das gemeinsame Buch von Frau Grametzki und mir zum Thema „MCAS - die verborgene Krankheit“ (erschienen im Goldegg-Verlag)?
Das Buch ist ein Ratgeber für Betroffene, in dem Jeannette Grametzki ihren eigenen Leidensweg bis zur Diagnose dieser noch relativ unbekannten Krankheit aus Sicht einer Betroffenen schildert. Ich berichte von meinen Erfahrungen aus der täglichen Behandlung von Patienten mit MCAS bzw. Histaminintoleranz und erkläre in einfacher Form das medizinisch Wissenswerte.
Wichtiger Hinweis: Die Blog-Beiträge dienen der allgemeinen Weiterbildung und Information. Sie können und sollen in keinem Falle die ärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung ersetzen. Sie sollten daher die hier bereitgestellten Informationen nicht als alleinige Quelle für gesundheitsbezogene Entscheidungen verwenden. Bei Beschwerden sollten Sie auf jeden Fall ärztlichen Rat einholen.