Es gibt immer wieder Phasen und Situationen in unserem Leben, in denen wir schwer zur Ruhe finden. Der Stress ist hoch, es gibt ein Lebensereignis positiver oder negativer Art, wir machen uns Sorgen und manchmal wissen wir gar nicht, warum wir angespannt sind.
Fragen rund um das Thema Entspannung begegnen mir häufig in den Gesprächen mit meinen Patienten: Könnten Sie mir bitte ein Beruhigungsmittel aufschreiben? Für mich ist Meditation nichts - ich kann einfach nicht abschalten. Welche Entspannungsmethode ist am geeignetsten?
Abschalten und Innehalten - das ist in unserer Zeit der Digitalisierung und Globalisierung nicht einfach. Wenn wir nicht aufpassen und uns aktiv schützen, werden wir mit Informationen überschüttet. Bilder dringen rund um die Uhr auf uns ein. Nachrichten erhalten wir im Sekundentakt. Alles soll ganz schnell gehen, Nachrichten sofort beantwortet und Social Media täglich bedient werden.
Ich schlage vor, machen Sie Entspannung paradoxerweise zu einer ganz aktiven Sache und planen Sie Ruhepausen regelmäßig in Ihrem täglichen Ablauf ein.
Mir persönlich fällt das gar nicht so leicht. Über viele Jahre der persönlichen und beruflichen Erfahrung habe ich tägliche Rituale zum „Runter-Kommen“ schätzen gelernt. Ich bin ein sehr aktiver Mensch, deshalb benötige ich eingeplante Entspannung sowie große Regelmäßigkeit. Falls ich das über einen längeren Zeitraum hinweg „vergesse“, erschöpfe ich und brenne aus.
Meine Entspannungsrituale
Jeden Wochentag beginne ich nach dem Aufstehen mit einer ayurvedischen Morgenroutine: Ich trinke ein Glas lauwarmes Wasser, reinige die Zunge und entgifte mit Ölziehen, das auch Karies und Paradontitis vorbeugt. Anschließend führe ichYoga-Übungen, Meditation und Klopfakupressur durch. Das dauert insgesamt ca. 20-30 Minuten.
In der Mittagspause oder nach der Arbeit gehe ich gern spazieren. Bewegung ist für viele Menschen eine sehr gute Entspannungsmöglichkeit, weil dabei das Adrenalin und andere Stresshormone, die sich über den Tag angesammelt haben, abgebaut werden. Aber Vorsicht, wahren Sie auch beim Sport eine gute Balance. Zu viel Sport bedeutet auch Stress für den Körper und kann genau das Gegenteil bewirken. Also hören Sie in sich hinein, wieviel an Bewegung/ Sport Ihnen im jeweiligen Moment gerade zuträglich erscheint.
Was tue ich noch so zu meiner Entspannung?
Bevor die Pandemie losging, gehörte z.B. aktives Tanzen und die damit verbundene Geselligkeit dazu.
Außerdem versuche ich, ausreichend lange vor dem Schlafengehen auf Bildschirme zu verzichten und lese sehr gern in „echten“ Büchern aus Papier. Und hier berühre ich das wichtige Thema Schlaf, dem ich sicher noch einige Blog-Artikel widmen werde. Schlaf ist unser wichtigstes Mittel zur Erholung. Auch zur Entgiftung ist Schlaf wichtig. Wer nicht ausreichend und tief schlafen kann, sollte sich unbedingt darum kümmern! Schlechter Schlaf hat unheimlich viele, negative Auswirkungen auf unsere Gesundheit: z.B. können wir dadurch dicker werden oder über längere Zeiträume hinweg kognitive Defizite bis hin zur Demenz entwickeln. Die Ursachen für Schlafstörungen sind sehr vielseitig und sollten gefunden werden - das kann Detektivarbeit bedeuten.
Autogenes Training hilft mir
Wenn ich nicht einschlafen kann oder nachts mal aufwache, ist für mich das Autogene Training eine sehr hilfreiche Entspannungsmethode, um (wieder) einzuschlafen. Durch das Autogene Training können wir unser vegetatives Nervensystem mit Hilfe von Autosuggestion in Richtung Entspannung und Beruhigung über den Parasympathikus beeinflussen. Es bedarf ein bisschen der Übung, diese Methode zu erlernen, aber bald schon kann man sie ortsunabhängig und ohne Anleitung durchführen.
Liebe Leserinnen und Leser, wie entspannen Sie sich am besten? Haben Sie dafür Rituale in Ihren Tagesablauf eingebaut? Falls Sie Ihre Erfahrungen teilen möchten, schreiben Sie gern einen Kommentar auf lebendiglangleben.de oder facebook.com/lebendiglangleben.
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Bis zum nächsten Mal!
Ihre Dr. med. Katja Aschenbrenner