Behandlung einer Wochenbettdepression: bioidentische Hormone, Psychotherapie und Supplemente
Teil 2: Diagnostik und Behandlungsmöglichkeiten der Wochenbettdepression
In meinem vorherigen Blog habe ich über Häufigkeit, Beschwerden und Ursachen der Wochenbettdepression berichtet. Außerdem habe ich die drastischen hormonellen Veränderungen (insbesondere starker Abfall der Hormone Östrogen und Progesteron) nach der Geburt beschrieben. Diese Krankheitsursache kann mit bioidentischen Hormonen gut behandelt werden.
Welche diagnostischen Möglichkeiten gibt es bei einer Wochenbettdepression?
Wenn bei einer Frau im Wochenbett Symptome auftreten wie anhaltende Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit, starke Erschöpfung, Bindungsschwierigkeiten, ein Gefühl der Leere usw. muss eine Diagnostik eingeleitet werden. Eine Wochenbettdepression muss möglichst zügig festgestellt werden, damit die betroffenen Frauen sowie deren Neugeborene und Familien nicht unnötig leiden müssen und schnellstmöglich Hilfsangebote erhalten.
Aus medizinischer Sicht würde ich neben der ausführlichen psychologischen Diagnostik eine umfangreiche Blutuntersuchung empfehlen, um insbesondere hormonelle Veränderungen bzw. Imbalancen zu diagnostizieren.
Bedingt durch den massiven Abfall von Östrogen und Progesteron kann es nach der Geburt des Kindes in der Folge auch zu Funktionsstörungen der Schilddrüse kommen. Neben den Geschlechtshormonen sollten deshalb auch die Schilddrüsenwerte und weiterhin die Hormone DHEA und Cortisol im Blut untersucht werden.
Die Versorgung mit Spurenelementen, Vitaminen und Mineralstoffen ist ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Entstehung und Behandlung der postpartalen Depression. Diese Werte können ebenfalls im Blut analysiert werden.
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Wie wird eine Wochenbettdepression behandelt?
Die Behandlung der Wochenbettdepression ist vielfältig und kann Psychotherapie, Medikation und Unterstützung durch Familie und Freunde umfassen. Psychotherapie, insbesondere kognitive Verhaltenstherapie und interpersonelle Psychotherapie, hat sich als wirksam erwiesen. In einigen Fällen kann eine medikamentöse Behandlung notwendig sein, insbesondere wenn die Symptome moderat bis schwer sind.
Die Rolle der Hormone
Wie in meinem vorherigem Blog beschrieben, spielen Hormone eine zentrale Rolle bei der Entwicklung der Wochenbettdepression. Insbesondere der abrupte Abfall von Östrogen und Progesteron nach der Geburt wird mit der postpartalen Depression in Verbindung gebracht. Diese Hormone haben während der Schwangerschaft stark zugenommen und fallen nach der Entbindung schnell auf ihr normales Niveau zurück.
Neuere Therapieansätze zielen darauf ab, diese hormonellen Schwankungen zu stabilisieren, um die Symptome der Wochenbettdepression zu mildern. Zum Beispiel kann die Verwendung von (bioidentischen) Hormonersatztherapien, die Östrogen und/ oder Progesteron enthalten, helfen, das Gleichgewicht wiederherzustellen und die Stimmung zu verbessern.
Bioidentische Hormone sind Hormone, die chemisch identisch mit denen sind, die der menschliche Körper produziert. Sie werden meist aus Pflanzenquellen gewonnen und im Labor so verändert, dass ihre Struktur jener der natürlichen Hormone des Körpers entspricht. Ein Vorteil der bioidentischen Hormone besteht darin, dass diese ganz individuell dosiert werden können, auch durch verschieden Darreichungsformen, wie Gele, Pflaster, Cremes oder Kapseln.
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In vorhergehenden Blogs habe ich bereits über bioidentische Hormone geschrieben. Siehe u.a. hier:
…und hier können Sie dazu ein Video auf YouTube sehen.
Weiterhin habe ich über die Prinzipien einer Hormonersatztherapie geschrieben. Siehe hier:
Hier finden Sie das Video zur Hormonersatztherapie mit bioidentischen Hormonen.
Es ist wichtig, solche Behandlungen sorgfältig unter der Aufsicht einer Ärztin/ eines Arztes durchzuführen.
Sinnvoll ist es zudem, vorliegende Mängel an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen mit sog. Supplementen sorgfältig auszugleichen.
Auch eine psychotherapeutische Unterstützung kann sehr hilfreich sein.
Die Wochenbettdepression ist eine komplexe Erkrankung, die eine individuell angepasste Behandlung erfordert. Die Erkenntnisse über die Rolle der Hormone bieten neue Möglichkeiten für Therapieansätze. Bioidentische Hormone haben das Potenzial, das Wohlbefinden betroffener Frauen signifikant zu verbessern.
Haben Sie Erfahrungen mit Wochenbettdepression gemacht?
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Ihre Dr. med. Katja Aschenbrenner aus Berlin
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Wichtiger Hinweis: Die Blog-Beiträge dienen der allgemeinen Weiterbildung und Information. Sie können und sollen in keinem Falle die ärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung ersetzen. Sie sollten daher die hier bereitgestellten Informationen nicht als alleinige Quelle für gesundheitsbezogene Entscheidungen verwenden. Bei Beschwerden sollten Sie auf jeden Fall ärztlichen Rat einholen.